Aspekte für die temporäre Seitenstreifennutzung auf Autobahnen

Problemstellung

Auf Bundesautobahnen schafft die temporäre Nutzung des Seitenstreifens bei hohem Verkehrsaufkommen erweiterte Kapazitäten durch einen zusätzlichen Fahrstreifen. So kann der Verkehrsfluss verbessert und dadurch schwere Verkehrsstörungen und Staus vermieden und das Unfallrisiko reduziert werden. Des Weiteren werden die Reisezeit und der Kraftstoffverbrauch verringert. Bei temporären Kapazitätsengpässen können außerdem die Investitionskosten im Vergleich zu einem vollständigen Ausbau geringgehalten werden. Um einen Gesamtnutzen zu erzielen, sind die Risiken, einerseits durch zusätzliche Fahrstreifenwechsel am Anfang und Ende der temporären Seitenstreifennutzung, andererseits durch das Wegfallen des Seitenstreifens für defekte Fahrzeuge und den Betriebsdienst, zu minimieren. Bei der Implementierung einer temporären Seitenstreifenfreigabe muss gewährleistet sein, dass die Gefahren auf ein Minimum gesenkt sind. Dies kann durch die entsprechende technische Ausstattung, bspw. durch die Kopplung mit einer Streckenbeeinflussungsanlage, erreicht werden.

Projektziel

Das Hauptziel des Forschungsvorhabens liegt darin, bestehende Erkenntnisse aufzubereiten und diese mit aktuellen Daten zusammenzuführen, um aus den Randbedingungen positiv bewerteter Anlagen künftige Vorgaben abzuleiten.

Methode

Es werden alle in Deutschland realisierten Autobahnabschnitte mit temporärer Seitenstreifenfreigabe mit ihren baulichen, betrieblichen, verkehrlichen und verkehrsrechtlichen Merkmalen erfasst und analysiert. Durch eine Nutzen-Kosten-Analyse aller Aspekte in Zusammenhang mit temporärer Seitstreifenfreigabe wird ein noch zielgerichteter Mitteleinsatz möglich. Eine besondere Bedeutung hat dabei die Einbeziehung der Verkehrssicherheit. Zusätzlich werden die verkehrlichen Auswirkungen von temporären Seitenstreifenfreigaben, sowie deren Rahmenbedingungen und Führungsformen mithilfe von mikroskopischen Verkehrsflusssimulationen untersucht. Auf Grundlage der Simulationsergebnisse kann eine Empfehlung gegeben werden, bei welchen Belastungsszenarien welche Ein- und Ausfahrtstypen wirtschaftlich eingesetzt werden können.

Das IfV ist für die Durchführung der mikroskopischen Verkehrsflusssimulationen verantwortlich.