Profilregionen Karlsruhe

Broschüre "Öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Ergebnisse der Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe" hier zum download

 

Die Profilregion stützt sich auf Schwerpunktthemen, die als zentrale Herausforderungen zukünftiger Mobilität gemeinsam identifiziert wurden. In einer zweijährigen Pilotphase sollen zunächst die Schwerpunktthemen im Verbund der Partner aus Wissenschaft, Industrie, Bürgerschaft und Politik (MKW, MFW, ggf. MVI des Landes Baden-Württemberg) durch sogenannte Initialisierungsprojekte bearbeitet werden, so dass die verschiedenen Elemente der Zusammenarbeit in diesem Rahmen umgesetzt, weiterentwickelt und ausgebaut werden. Auf diese Weise soll dieses tragfähige Modell einer integrierten, multidisziplinären Zusammenarbeit nachhaltig gestaltet werden.

Das IfV ist im Initialisierungsprojekt 1 „Verkehr und Mobilität in einer sich ändernden Gesellschaft“ beteiligt im Teilprojekt zum Thema

„Analyse der Auswirkungen des demographischen Wandels und Ableitung von Anforderungen für die Mobilität der Zukunft“

Ansprechpartner: Martin Kagerbauer, Tim  Hilgert
Projektpartner: Fraunhofer ISI und KIT IIP

Ansatz: Durch die Auswertung bestehender Statistiken und Prognosen sollen die wichtigsten demografischen Trends für die künftige Gestaltung der Mobilität herausgearbeitet werden. Diese sind u.a. die regionale Bevölkerungsentwicklung, die Altersentwicklung, Entwicklungen bei Verkehrssicherheit und Gesundheit/körperlichen Fähigkeiten von Mobilitätsteilnehmern. Weiterhin wird über Einkommens- und Vermögensentwicklung sowie deren Verteilung die Möglichkeiten zur Finanzierung der Mobilität in verschiedenen Altersklassen und räumlichen Strukturen ermittelt. Zusätzlich wird die derzeitige Werteeinstellung und deren Wandel zum Thema Mobilität analysiert. Das Ziel ist die quantitative Ermittlung des Status quo und zukünftiger Trends im Mobilitätsverhalten. Anknüpfend an den Ergebnissen werden die Mobilitätsbedürfnisse von Bevölkerungsgruppen erhoben, bei denen sich durch den demographischen Wandel neue Herausforderungen in Bezug auf die Alltagsmobilität ergeben. Dies stellt bspw. die wachsende Gruppe der älteren Personen dar oder die zunehmend heterogener werdende Gruppe der Familien aufgrund der Pluralisierung von Lebensformen. Dies führt zu einer Ausdifferenzierung der Mobilitätsbedürfnisse dieser Gruppen, die es zu analysieren gilt. Fragen, die in diesem Kontext untersucht werden, sind zum Beispiel: Welche mobilitätsbezogenen Werte und Einstellungen teilen diese Gruppen, welche Motive für die Verkehrsmittelwahl äußern sie, welche Anforderungen an die Alltagsmobilität weisen sie auf? Darauf aufbauend stellt sich die Frage nach der Wahrnehmung und Bewertung neuer Antriebsformen, wie Elektro- oder wasserstofffahrzeuge, sowie neuer Mobilitätskonzepte, wie Carsharing und integrierte Mobilitätsangebote. Dabei werden alle Formen der individuellen Mobilität vom Fahrrad hin zum PKW in die Analysen einbezogen.

 

Im Initialisierungsprojekten 2 "Mobilität im urbanen Umfeld – Bedarfsgerechte Infrastruktur in den Städten der Zukunft" ist das IfV in folgende Teilprojekte involviert:

Teilprojekt 1: Bedarfsgerechte öffentliche Ladeinfrastruktur

Ansprechpersonen: Martin Kagerbauer, Michael Heilig
Projektpartner: Fraunhofer ISI und KIT IIP

Ansatz: Ziel des Projekts ist es, einen bedarfsgerechten und effizienten Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge bis 2030 zu bestimmen, wie er im dritten Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) gefordert wird. Um diesen Ausbau von Ladeinfrastruktur zu analysieren, muss er gemeinsam mit der Verbreitung von Elektrofahrzeugen betrachtet werden. Ebenso sind zusätzliche Erlösmöglichkeiten und der Abbau von Hemmnissen bei der Einführung von großer Relevanz. Hierfür werden

die bestehenden Modelle mobitopp (Verkehrsnachfragemodell des IfV) und ALADIN (Marktdiffusionsmodell für Elektrofahrzeuge des Fraunhofer ISI) miteinander verbunden, um eine gemeinsame Verbreitung von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur darzustellen.

Teilprojekt 2: Wirkungen automatisierten Fahrens auf die städtische Infrastruktur

Ansprechpersonen: Peter Vortisch, Martin Hartmann
Projektpartner: Fraunhofer ISI und KIT ITAS, KIT ECON, KIT ISEL

Ansatz: Im Rahmen des Projekts sollen die Auswirkungen des automatisierten Fahrens auf die Infrastruktur und auf das Mobilitätsverhalten untersucht werden. Automatisiertes Fahren, wie es zurzeit entwickelt wird, hat zunächst den Vorteil, dass die pilotierten Fahrzeuge sich in der bestehenden Infrastruktur bewegen können und keine Änderungen benötigen.

Ab einem bestimmten Anteil an automatisiert fahrenden Fahrzeugen können aber technische Potentiale wie verringerte Sicherheitsabstände längs und quer genutzt werden, um die Kapazität der vorhandenen Infrastruktur zu erhöhen. Im Projekt sollen diese Aspekte untersucht werden, um Hinweise auf ein neues Urban Design zu erarbeiten.

Teilprojekt 3: Modellierung des städtischen Wirtschaftsverkehrs

Ansprechpartner: Martin Kagerbauer, Michael Heilig
Projektpartner: Fraunhofer ISI und KIT ITAS, KIT ECON

Ansatz: Im Projekt wird für Karlsruhe ein Modell des Wirtschaftsverkehrs entwickelt. Der Modellierungsansatz ist analog zur Modellierung des Personenverkehrs im Simulationsmodell mobiTopp des IfV mikroskopisch, d.h. jede Fahrt und jeder Agent im Wirtschaftsverkehr wird individuell abgebildet. Diese Modellierung hat den Vorteil, dass Systeme zur intelligenten Lenkung des Verkehrs direkt ins Modell integriert werden und damit bewertet werden können. Außerdem ist eine konsistente Modellierung von Personenverkehr und Wirtschaftsverkehr sinnvoll, weil sich beide Verkehrsarten die gleichen Verkehrsnetze teilen.